Ab dem Spätmittelalter ist unterhalb der Neckarvorstadt „auf der unteren Au“ ein durch den sehr kurzen, aber wasserreichen Mombach getriebener Gewerbebetrieb nachgewiesen. Ab dem 15. Jahrhundert stand hier offenbar eine Schleifmühle, also ein Betrieb, in dem Waffen und Werkzeug, vor allem wohl die im Weinbau benutzten Rebmesser, geschärft wurden. Der Boden, auf dem der kleine Bach entsprang, war Eigentum des Esslinger Spitals, was über die Jahrhunderte immer wieder zu Konflikten führte, zumal noch weitere Nutzer ein Anrecht an dem Wasser hatten. Man musste sich also auf festgelegte Wasserentnahmezeiten einigen.
Seit dem 16. Jahrhundert war eine Lohmühle ebenfalls Teil dieser Anlage, also eine Einrichtung, in der Baumrinde zu einem Grundstoff für Gerbereien vermahlen wurde. Nach den Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges baute man am auch Aubrunnenbach genannten Mombach eine sogenannte Weißgerberwalke zur Lederbearbeitung. Einige Zeit darauf wurde erwogen, hier eine staatliche Pulvermühle einzurichten. Der Standort befand sich damals noch ein gutes Stück außerhalb der Neckarvorstadt, sodass man glaubte, etwaige Explosionen könnten den Wohnhäusern nichts anhaben. Ob dieses Projekt verwirklicht wurde, ist unklar, sicher ist hingegen, dass sich hier Ende des 17. Jahrhunderts wieder eine Schleif- und Lohmühle befand.
Der Franzoseneinfall am 30. Dezember 1688 ruinierte die Anlage am Aubrunnenbach. Schon bald nach ihrer Wiedererstehung musste sich die Schleifmühle das Wasserrad mit einer Ölmühle teilen, da ihr Betreiber im Waffenschmiedegewerbe allein kein Auskommen mehr fand. Im 18. Jahrhundert soll hier auch zeitweilig eine Lohmühle und eine Tuchwalke für die Cannstatter Baumwollmanufaktur betrieben worden sein. Dieser frühindustrielle Großbetrieb befand sich ungefähr an der Stelle des heutigen Gebäudes Wilhelmstraße 18-20. Anders als eine Weißgerberwalke diente eine Tuchwalke dazu, Stoffe durch mechanische Bearbeitung gebrauchsfähig zu machen. Zur Vielfalt der traditionell wassergetriebenen Gewerbeanlagen gehörten schließlich noch eine Gipsmühle und eine dem Seilergewerbe dienende Hanfreibe, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts ebenfalls am Aubrunnenbach nachweisbar sind.
Eine Zäsur in Art und Umfang der Nutzung markierte das Einsetzen der Industrialisierung. Zuerst konnte der Grieche Panagiotes Wergo im Jahre 1806 durch die Einrichtung einer Türkischrotfärberei am Aubrunnenbach Fuß fassen. Die blutrote Farbe wurde aus dem Wurzelstock des Krapps gewonnen. Nur wenige Jahre später folgte eine mithilfe des Bachwassers betriebene mechanische Baumwollspinnerei. Abgesehen von wenigen anderen derartigen Einrichtungen im Land markierte diese Gründung den Beginn der automatisierten Industrie in Württemberg. Größere Maschinen aus England konnten jedoch erst nach dem Ende der Kontinentalsperre 1814 beschafft werden. 1825 wurde das Unternehmen durch Friedrich Karl Bockshammer übernommen, der seine eigene wassergetriebene Spinnerei in Berg ungefähr gleichzeitig mit Wergo gegründet hatte. 1832 wurde zum Antrieb des Wasserrads der sogenannten „Fabrik auf der Au“ in knapp 40 Meter Tiefe eine zusätzliche Quelle erbohrt. Zusammengenommen stellten die beiden Standorte bis Mitte der 1850er Jahre die größte Spinnerei der Umgebung dar.
Als regional erfolgreicher Fabrikant verfügte Bockshammer Mitte des 19. Jahrhunderts auf dem Anwesen der „Spinnerei auf der Au“ zudem über einen standesgemäßen „Lustgarten“ mit „Orangerie“. 1855 wurde in dem Werksgebäude durch neue Besitzer eine kleine Maschinenfabrik eingerichtet. Ab Mitte der 1860er Jahre war auch eine Gießerei Teil der Gesamtanlage. Eine Dampfmaschine verstärkte die Wasserkraft. Ab 1875 ist als Besitzer Karl Mahle belegt, in der Folge wechselten die Unternehmer mehrfach. Die Anlagen wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört, insgesamt konnte sich der Standort wahrscheinlich auch wegen der sehr begrenzten Erweiterungsflächen nicht mehr behaupten. Anzumerken bleibt, dass das Wassernutzungsrecht, das für seinen Inhaber möglicherweise schon längst keine praktische Rolle mehr spielte, rein formal erst im Jahr 1966 erlosch.
Heute sind die zu der Fabrikanlage gehörenden Gebäude alle beseitigt, der Mombach fließt renaturiert durch eine kleine Parkanlage. Der vor mehr als 180 Jahren zur Verstärkung der Wasserkraft erbohrte Brunnen sprudelt seit 1981 in einer Plexiglaseinfassung auf der anderen Seite der Neckartalstraße.
Zwei Jahre vor der Gründung der Türkischrotfärberei des Panagiotes Wergo hatte der alteingesessene Unternehmer Wilhelm Zais ebenfalls in diesem Gewerbezweig einen Betrieb aufgebaut. Das Unternehmen Zais‘ befand sich auch auf der linken Neckarseite, nahe der heutigen Einfahrt zum Wilhelma-Parkhaus. Es stellte 1804 ein absolutes Novum in Württemberg dar. Als kurze Zeit später König Friedrich die Gebäude der Färberei erwarb, um sie in sein Landhaus Bellevue umzugestalten, siedelte Zais sein Unternehmen, das inzwischen auch eine Spinnerei umfasste, flussabwärts beim heutigen Wilhelma-Theater an. Da diese Fabrik unmittelbar oberhalb des Neckarwehrs lag, hätte sich die Ausnutzung des Wassergefälles zum Antrieb der Maschinen angeboten. Man grub auch tatsächlich einen unterirdischen Kanal, leitete in ihm jedoch nur das Brauchwasser der Färberei herbei, ohne seine Kraft mechanisch zu nutzen.
Zais beließ einen Teil der alten Anlagen an diesem Standort, als er im Jahre 1831 einen Neuanfang in größerem Stil wagte. Zunächst ersteigerte er die Mühlgrüninsel am rechten Neckarufer zusammen mit einer Wasserkraft, die der Leistung eines Mahlgangs der Stadtmühle entsprach. Teil der vertraglichen Verpflichtungen war, dass der Fabrikherr für jedes Schiff, das den schmalen Durchlass zwischen Mühlgrüninsel und stadtseitigem Ufer passieren wollte, eine Zugbrücke aufzuziehen hatte, die er auf eigene Kosten bauen lassen musste.
Im Laufe der nächsten Jahre vergrößerte Zais seinen Zufluss aus dem Neckar durch immer neue Vereinbarungen mit der Stadt und gewann durch eine Bohrung in knapp 20 Meter Tiefe zusätzliches Antriebswasser. Betriebswirtschaftlich erlebte das allgemein als „Fabrik auf dem Mühlgrün“ bekannte Großunternehmen einige Turbulenzen und wechselte mehrfach den Eigentümer. Kurz nach 1900 befand es sich schließlich in kommunalem Besitz und diente als Elektrizitätswerk.
Dampfmaschinen kamen in der „Fabrik auf dem Mühlgrün“ erst relativ spät zum Einsatz und sollten die Turbinen außerdem nur ergänzen. Wegen der hohen Transportkosten für Kohle vertraute man hier wie in Süddeutschland insgesamt noch lange auf die überkommene Wasserkraft. Die größten Maschinen waren bis um 1840 wassergetrieben. Selbst lange nach dem Ersten Weltkrieg hielt man die hier theoretisch vorhandenen Wasserkräfte in einer Zeit wirtschaftlicher Not für ausbauwürdig.
Sämtliche Wasserkräfte, die am Cannstatter Neckarwehr unter der Wilhelmsbrücke Fabriken, Mühlen und Stromerzeugungsanlagen antrieben, finden sich heute zusammen mit denjenigen von Berg in einer einzigen Anlage zusammengefasst. Es handelt sich um das Kraftwerk Rosenstein, dessen Bauausführung Ende der 1920er auf eine Idee des Architekten Paul Bonatz zurückgeht. Die gebündelte Wasserkraft konnte mit der hier erzeugten Elektrizität viel effektiver eingesetzt werden, nicht zuletzt dadurch, dass man die vom Trockenfallen der Werkskanäle betroffenen, ehemals wassergetriebenen Anlagen durch die Lieferung von elektrischem Strom entschädigte.